Unter dem Motto "Fortschritt – Innovation – Vernetzung" veröffentlichte Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei Hamburgs und Christian Pfromm, CDO am 21.01.2025 die neue Digtialisierungsstrategie Hamburgs. Dabei sollen Bürgerinnen und Bürger von moderner, effizienter Verwaltung und weniger Bürokratie profitieren. Mit der neuen Digitalstrategie setzt Hamburg den Weg der digitalen Transformation konsequent fort. Ziel ist es, dass alle in gleichem Maße von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Nachfolgend beleuchtet ThIS! das Oktogon der Strategischen Entwicklungsbereiche.
Auf der Landespressekonferenz des Hamburger Senats am 21. Januar 2025, haben Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg und Christian Pfromm, Chief Digital Officer (CDO) der Freien und Hansestadt Hamburg die neue Digitalstrategie Hamburgs der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie knüpft konsequent an die vorhergehende Strategie aus dem Jahre 2020 an. „Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Umsetzung der Digitalisierung in den Vordergrund rückt“, sagt Staatsrat Pörksen.
Hamburg setzt damit seinen Weg der digitalen Transformation stringent fort. Die Digitalstrategie für Hamburg ist eine Strategie für die Stadt und ihre Menschen. Sie greift bisher Erreichtes auf und entwickelt ein Zukunftsbild für Hamburg als lebenswerte und digitale Metropole. Dabei nimmt sie die gesamte Stadtgesellschaft in den Blick – Bürgerinnen und Bürger sowie die organisierte Zivilgesellschaft, Unternehmen, Erwerbstätige inner- und außerhalb der Verwaltung, Wissenschaft und Bildungseinrichtungen sowie auch Gäste und Touristen der Stadt. So definiert die Strategie umfassende Prioritäten, Ziele und Maßnahmen, um die Digitalisierung in Hamburg und seiner Verwaltung voranzutreiben.
Im Folgenden werden markante Punke der Digitalstrategie ausgewählt und kurz erläutert. Die vollständige Digitalstrategie für Hamburg erhält man hier.
Das Ziel der neuen Digitalstrategie ist es, dass alle in gleichem Maße von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen sollen die Verbesserungen im Alltag spürbar sein, indem zum Beispiel die Verwaltung effizienter und besser zugänglich wird. Dafür wird nicht nur das Angebot an digitalen Services ausgebaut und verbessert, sondern auch die Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten, etwa bei der Aktivierung der Online-Ausweisfunktion oder der Einrichtung eines Servicekontos. Die Digitalstrategie nimmt indes nicht nur die Verwaltung, sondern das gesamte Gemeinwesen in den Blick. Denn digitale Lösungen sind essenziell für viele Bereiche des täglichen Lebens, ob in der Bildung, der Mobilität oder der Kommunikation – digitale Technologien vereinfachen in vielen Bereichen Prozesse, schaffen Transparenz und können den Alltag erleichtern. Jan Pörksen: „Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Bürokratieabbau und machen das Leben für alle einfacher.“
Christian Pfromm: „Wir wollen den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich gestalten. Deshalb bauen wir unser digitales Angebot aus und verbessern weiter die Servicequalität durch die Nutzung moderner Technologien. Wir setzen auf eine verantwortungsvolle Datennutzung im Sinne des Gemeinwohls und legen dabei großen Wert auf den Schutz und die Sicherheit der Daten.“
Hamburger Digitalstrategien Hamburg setzen seit 2019 auf einen zweigliedrigen Strategieprozess. Dieser wird zentral koordiniert, ist breit in der Hamburger Verwaltung verankert und beinhaltet regelhafte Überarbeitungszyklen. Im ersten Strang erarbeiten die Behörden sowie die Bezirksverwaltung jeweils ihre eigenen Digitalstrategien in einem durch das Amt ITD zentral koordinierten Prozess. In diesen Strategien der einzelnen Häuser spielt die Digitalisierung in ihrer jeweiligen Fachlichkeit eine wesentliche Rolle (z.B. Stadtentwicklung, Wissen und Bildung, Mobilität, etc.). Die Digitalstrategie für Hamburg dient als zweiter, verbindender und für übergreifende Themen richtungsgebender Strang. Handlungsleitende Grundsätze für beide Stränge der Strategieentwicklung waren im aktuellen Überarbeitungszyklus vor allem folgende Aspekte: Eine möglichst breite Beteiligung inklusive der Einbindung verschiedener Fachbereiche und Hierarchieebenen in allen Ressorts, ein lernendes und flexibles Vorgehen sowie eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Ebenso lag ein besonderer Fokus auf strategischer Stringenz, mit der die folgerichtige Ableitung von den Zukunftsbildern bis zu den Maßnahmen in den sechs Kernthemen der Digitalstrategie möglich ist.
Hamburgs Digitalstrategie folgt einer klaren Struktur. Ihr liegen sechs strategische Entwicklungsbereiche zugrunde.
Die sechs Strategischen Entwicklungsbereiche definieren die in den nächsten Jahren zu bewegenden Kernthemen für die Digitalisierung in Hamburg; sie bilden quasi die sechs „begrenzenden Wände“ des Gebäudes“ der Digitalstrategie mit sechseckigem Grundriss. Durch das Otogon werden thematische Eingrenzungen und damit der Fokus für die nächsten Jahre geschaffen. Um die „Wände“ möglichst stringent und konkret auszugestalten, werden für jeden Entwicklungsbereich ausgehend von einem Zukunftsbild, Prioritäten und operative Ziele formuliert, die wiederum in konkreten Maßnahmen münden. Die Entwicklungsbereiche sind bereichsübergreifend angelegt und erfordern eine organisationsübergreifende Zusammenarbeit, wobei auch externe Partnerinnen und Partner einbezogen werden. Künstliche Intelligenz (KI) nimmt als wichtiger Innovationstreiber mit erheblichem, konkreten Anwendungspotenzial eine gesonderte Stellung ein und wird daher weiter unten zu Innovation und neuen Technologien detailliert dargestellt. Nachfolgend beleuchten wir kurz die sechs strategischen Entwicklungsbereiche:
Die digitale Verwaltung in Hamburg soll allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen einen leicht zugänglichen, benutzerfreundlichen, effizienten und sicheren Service bieten, der durch digitale Prozesse die Lebensqualität erhöht und den Wirtschaftsstandort Hamburg stärkt. Der Zugang zu Verwaltungsleistungen wird als neuer Regelfall digital sein. Künftig wird der digitale Zugang zu Verwaltungsleistungen als Standard gelten. Alle Angebote sollen gebündelt und nutzerfreundlich über das Stadtportal hamburg.de zugänglich sein, wobei digitale Dienstleistungen Vorrang haben. Und so könnte sich die Verwaltung von morgen beispielsweise darstellen: Wird ein Kind im Universitäts-Klinikum Eppendorf geboren, so erhalten die Eltern von der Verwaltung das Kindergeld sofort, weil alle notwendigen behördlichen Anmeldungen automatisiert erledigt werden. Oder zweites Beispiel: Vor Ablauf der Gültigkeit des Personalausweises erhält man einen freundlichen Hinweis per E-Mail auf das persönliche Service-Konto, dass es nun an der Zeit, die Verlängerung zu beantragen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass die unterschiedlichen behördlichen Register in Zukunft miteinander vernetzt werden. Ziel der neuen Digitalstrategie ist es zunächst, einen digitalen Verwaltungszugang zu allen Verwaltungsleistungen zu schaffen. Aber die Situation schon heute ist, dass 290 Behörden-Serviceleistungen digital zugänglich sind (siehe: http://www.hamburg.de/service) und man sich den „Weg aufs Amt“ sparen kann. Es existieren heute 679.934 persönliche Servicekonten von Hamburgerinnen und Hamburgern und 48.088 Servicekonten für Unternehmen werden von der Stadt geführt.
Für Personen, die digitale Services nicht nutzen können oder wollen, werden passgenaue Unterstützungsangebote bereitgestellt. Interne Verwaltungsprozesse werden durchgängig digitalisiert und automatisiert. Verwaltungsprozesse sollen umfassend digitalisiert und optimiert werden, sodass Anträge medienbruchfrei bearbeitet werden können.
Mit der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wird ein entscheidender Beitrag zum „Bürokratieabbau“ geleistet; so sind zum Beispiel durch das bundesweite Verfahren der elektronischen Wohnsitzanmeldung 10.253 Arbeitsstunden der Behörden, 55.924 Stunden durch die Vermeidung des persönlichen Erscheinens von Bürgerinnen und Bürgern und weitere 145,000 Arbeitsstunden durch den Einsatz von Software-Robotern eingespart worden. Diese strukturieren einfache, sich wiederholende Vorgänge und entlasten damit Verwaltungsbeschäftigte.
Damit für die Hamburger Verwaltung auch aus der Nutzung privat gehaltener Daten in unterschiedlichen Bereichen Vorteile für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben entstehen können, wird sich Hamburg dafür einsetzen, auch von Unternehmen gehaltene Daten für seine vielfältigen Aufgaben gewinnen und nutzen zu können.
Daten, Informationen und Wissen verantwortungsvoll zu nutzen, ist ein Herzstück für die digitale Transformation in Hamburg und damit ein wichtiger Treiber für die nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und einen zukunftsweisenden öffentlichen Sektor in Hamburg. Damit für die Hamburger Verwaltung auch aus der Nutzung privat gehaltener Daten in unterschiedlichen Bereichen Vorteile für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben entstehen können, wird sich Hamburg dafür einsetzen, auch von Unternehmen gehaltene Daten für seine vielfältigen Aufgaben gewinnen und nutzen zu können.
Eine robuste, leistungsfähige und sichere digitale Infrastruktur ist die Grundlage für Hamburgs digitale Verwaltung und bietet die nötige Flexibilität, um moderne Anwendungen, Arbeitsplattformen und Technologien zu unterstützen Die Bereitstellung, Modernisierung und Verknüpfung dieser Komponenten sind ein komplexes technisches Thema. Um auch künftig sicherzustellen, dass alle IT-Systeme gut zusammenarbeiten und langfristig die richtigen Technologien genutzt werden, wird Hamburg eine gesonderte IT-Strategie erarbeiten.
Eine moderne Organisationskultur ist entscheidend, um die digitale Transformation in Hamburgs Verwaltung erfolgreich und kooperativ zu gestalten. Sie fördert die Bereitschaft zur Veränderung, die Innovationsfähigkeit und das Engagement der Mitarbeitenden. Dies wiederum ermöglicht den erfolgreichen Einsatz neuer Technologien, agiler Arbeitsmethoden und digitaler Prozesse. Die Hamburger Verwaltung versteht sich als ein Team, das lösungsorientiert, mit innovativen Methoden und fachübergreifend zusammenarbeitet, um die besten digitalen Services für Bürgerinnen und Bürger zu erbringen.
Sie setzten auf ein starkes Innovationsökosystem und einen zielgerichteten Innovationstransfer, um die digitale Wertschöpfung in der Metropolregion zu fördern und auf die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen besser und schneller reagieren zu können. Die Hamburger Verwaltung begreift technologischen Wandel und Innovationen als Chance, die es mutig und zugleich verantwortungsbewusst zu nutzen gilt. Grundlagen für digitale Innovationen verbreiten und in Stadt und Verwaltung anwenden Um digitale Innovationen voranzutreiben, schafft Hamburg ein Innovationsökosystem, das neue Ideen fördert und anwendbare Lösungen entwickelt. Digitale Innovationen können a) Treiber von Digitalisierung sein, b) auf Digitalisierung aufbauen oder c) per se digital sein. Die Stadt entwickelt flexible Rahmenbedingungen, unter denen sich innovative Technologien und Ansätze entfalten können. In der Verwaltung werden durch den konkreten Einsatz neuer Technologien und datenbasierter Entscheidungen Prozesse weiter verbessert, um digitale Innovationen effektiv zu verankern. Zugleich werden am Wissenschaftsstandort Hamburg die Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie die Rechts-, Geistes- und Sozialwissenschaften gefördert, um anhand interdisziplinärer Forschung sicherzustellen, dass digitale Innovationen rechtlich, ethisch und sozial gerecht entwickelt und gestaltet werden. In der Hamburger Wirtschaft werden Unternehmen dabei unterstützt, sich mit Hilfe digitaler Innovationen an veränderte Geschäftsbedingungen anzupassen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Weiterhin wird eine leistungsfähige und zuverlässige IT-Infrastruktur ausgebaut, die als Grundlage für zukünftige technologische Entwicklungen dient. Schließlich trägt eine breite Bildungs- und Wissensinitiative zur Förderung einer vielfältigen Innovationskultur bei, die nicht nur auf neue Technologien, sondern auch auf Kreativität und Wissen der gesamten Stadtgesellschaft setzt.
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Querschnittstechnologie, die zahlreiche Anwendungsbereiche beeinflusst und das Potenzial hat, komplexe Arbeits- und Analyseprozesse zu bewältigen. Ziel ist es, KI verantwortungsvoll einzusetzen, um menschliche Aufgaben zu unterstützen, Beschäftigte zu entlasten und innovative technologische Anwendungen wie Robotik und natürliche Sprachverarbeitung in Hamburg zu fördern. KI als Chance begreifen: Für einen wirkungs- und verantwortungsvollen Einsatz in der Verwaltung. Der KI-Einsatz in der Verwaltung wird gefördert, um Abläufe zu optimieren und die Servicequalität zu verbessern. Die Hamburger Leitlinien zu KI und Daten sollen eine chancen- und gemeinwohlorientierte sowie verantwortungsbewusste und rechtskonforme Nutzung gewährleisten. Verwaltungsprozesse werden dahingehend analysiert, inwieweit sie mit KI-Lösungen sinnvoll unterstützt werden können.
Der Mensch steht im Mittelpunkt! -Hamburgs digitale Zukunft ist inklusiv, gemeinwohlorientiert, gerecht und demokratisch.
Alle Menschen sollen unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten zu den digitalen Infrastrukturen, Informationen und Angeboten der Verwaltung haben. Wo nötig und möglich, werden sie unterstützt, ermächtigt und befähigt, um sich souverän in der digitalen Welt bewegen zu können. Hamburg erkennt und schätzt die Vielfalt der Lebensrealitäten der Menschen und setzt sich aktiv gegen Diskriminierung in jeder Form ein und fördert eine gelebte Kultur der Gleichberechtigung und Inklusion in allem Digitalen.
Hamburg setzt auf eine bürgernahe und transparente Kommunikation, um die demokratische Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Die Weiterentwicklung digitaler Beteiligungsinstrumente soll das Engagement der Menschen weiter fördern und erleichtern. Bei der gemeinsamen Gestaltung der digitalen Zukunft bezieht Hamburg Bürgerinnen und Bürger sowie zivilgesellschaftliche Akteure ein. Dabei steht sozialer Fortschritt im Mittelpunkt.
Aus diesem Beitrag, der nur einem Ausschnitt aus der Digitalstrategie für Hamburg behandelt, geht klar hervor, dass die Digitalstrategie für Hamburg:
Dieses Vorgehen ist in Deutschland richtungsweisend!
Quellen: