Auf Einladung des ThIS!-Expertenrates diskutierten am 20. Februar 2019 rund 60 Entscheidungs- und Kompetenzträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung über die Herausforderungen beim Aufbau digitaler Infrastrukturen und deren Schlüsselrolle für die Attraktivität und ökonomische Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Hamburg bzw. Deutschland.
Betreiber digitaler Infrastrukturen spielen eine tragende Rolle für die Leistungsfähigkeit und ökonomische Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Deshalb ist auch für Hamburg, eine flexible Infrastruktur eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Digitalisierungserfolg. Nur so können sich kontinuierlich innovative Geschäftsmodelle entwickeln, die Mehrwerte für verschiedene Zielgruppen schaffen.
Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien, ermunterte in seiner Begrüßungsrede die Teilnehmer, die Möglichkeiten der Digitalisierung innovativ zu gestalten. Er unterstrich mit Bezug auf die Digitalstrategie der Freien und Hansestadt Hamburg, wie wichtig ein flexibles Neu-Denken und eine schnelle Umsetzung der Ideen sind.
Senator Dr. Brosda begrüßte ausdrücklich Initiativen wie The Interface Society (ThIS!) und den Münchner Kreis, da diese unterschiedlichste Akteure zusammenbringen, zum gemeinsamen Denken anregen und Positionen formulieren.
Im ersten Impulsvortrag sprach Herr Prof. Dr. Helmut Krcmar von der TU München über die Entwicklung von Softwareplattformen und deren Herausforderungen für die Unternehmensstrategie, Regulierung und die Digitale Souveränität. Führte in der Vergangenheit das Konkurrenzprinzip in der Regel zu einem „The winner takes it all“, werde sich zukünftig eine Mehrseitigkeit durchsetzen, da Plattformbetreiber Komponenten und Services bereitstellen, mit denen auch Drittanbieter Applikationen aufsetzen können. Prof. Dr. Krcmar unterstrich hierfür die Wichtigkeit europaweiter Standards, um die europäische digitale Souveränität auszubauen.
Sigurd Schuster von Nokia referierte im zweiten Impulsvortrag über die Vorzüge von 5G als leistungsstarker Basisinfrastruktur und die Möglichkeiten für Echtzeitanwendungen im öffentlichen Raum. Dabei stellte er erste Hamburger Pilotprojekte aus dem Hamburger Hafen vor.
Im Anschluss forderte Frau Prof. Dr. Adam von der TU Berlin die Teilnehmer zum (Nach-) Denken über die Blockchain-Technologie auf. Noch stecke die durchaus seriöse Technologie in den Kinderschuhen und es sei bislang unklar, für welche Anwendungsfälle sich die Blockchain als zugrunde liegende digitale Basisinfrastruktur wirklich durchsetzen würde. Aber grundsätzlich funktioniere die Technik und sei bislang vor Hacking sicher. Sie prognostizierte einen deutlichen Schub in den kommenden Jahren, wenn die „html“ der Blockchain verfügbar sein werde.
In den nachfolgenden Break-Out-Sessions vertieften die Referenten zusammen mit den Teilnehmern ihre Themen und erarbeiteten gemeinsam jeweils drei Thesen, die den Thesenkatalog des ThIS!-Expertenrates zum Thema „Infrastrukturen der Digitalisierung nun ergänzen. Alle Thesen und Handouts finden Sie hier.
Zum Abschluss der Veranstaltung stellten der ThIS!-Vorsitzende Dr. Sebastian Saxe und Marius Eschen, beide HPA - Hamburg Port Authority, noch den Smart City Kompass vor. Die Onlineplattform bietet eine Übersicht über aktuelle Projekte in Städten der DACH-Region. Unternehmen und Initiativen sind aufgerufen, mitzumachen und ihre „smart projects“ getreu dem Motto „tue Gutes und sprich darüber“ ebenfalls einzutragen.